Deutsch-tschechische Begegnungswoche ,,Brücken bauen"

Unter dem Motto ,,Brücken bauen" verbrachte unsere 7a im April eine Begegnungswoche in Wunsiedel zusammen mit einer Gruppe aus dem tschechischen Gymnazium Lovosice. Die ersten Brücken, die dabei zu bauen waren, waren sprachlicher Art, denn während die tschechische Gruppe aus Jugendlichen bestand, die Deutsch als Unterrichtsfach haben, können die meisten von uns kaum ein Wort Tschechisch. Diese Barriere beseitigten wir am ersten Tag gleich mit einer Sprachanimation und Kennenlernspielen, bevor wir uns am Abend mit Präsentationen und interaktiven Quizspielen gegenseitig unsere Schulen und Heimatregionen vorstellten.
Dass die Aktivitäten dieser Woche aber weit über das fränkisch-böhmische Kennenlernen hinausgingen, dafür sorgte Christina Buchwald, die uns die gesamte Woche begleitete, mit ihrem abwechslungsreichen und interessanten Programm und ihrem Team von der Ökologischen Bildungsstätte Burg Hohenberg.
Und so bauten wir am zweiten Tag gedankliche Brücken in die Zukunft. In deutsch-tschechisch gemischten Gruppen erarbeiteten die Schüler Visionen für eine ideale Welt in 25 Jahren und entwarfen kreative Varianten, diese vorzustellen: Bis zum Abend des Folgetages entstanden Plakate, Präsentationen und Videos über eine erstrebenswerte Zukunft. Dabei zogen sich durch alle Gruppen die gleichen wichtigen Wünsche: Frieden, eine lebenswerte Natur und verbesserte Technologien, die Krankheiten heilen und Energieprobleme lösen können. Außerdem stand ein Spaziergang in die Innenstadt von Wunsiedel auf dem Programm. Abends bemalten wir Stofftaschen mit Motiven, die wir mit den Zukunftswünschen in Verbindung brachten.
Der Mittwoch war unser Ausflugstag. Gleich nach dem Frühstück stiegen wir in den Bus nach Tschechien und nahmen Kurs auf Karlsbad. Dabei steuerten wir zunächst den Stadtrand an und liefen eine kurze Strecke zum Ekocentrum Kozodoj, einem Bio-Bauernhof, der Besuchern Wissenswertes über Tiere und ökologische Landwirtschaft vermittelt. Schon vor den Toren der Farm begrüßten uns Katzen und ein Schwein, die sich geduldig streicheln ließen und gleich die entspannte Gelassenheit vermittelten, die in diesem idyllischen kleinen Gehöft vorherrschte. Bei einer kleinen Führung nahmen wir Kontakt zu zahlreichen Tieren auf - neben den frei umherlaufenden Schweinen auch zu Ziegen, Schafen, Lamas, sowie Emus und Nandus. Zu diesen Straußenvögeln hielten wir allerdings aus Respekt vor den schnellen Schnäbeln lieber etwas Abstand. In einer gemütlichen Backstube lernten wir Wissenswertes über Getreide, zermalmten es selbst zwischen zwei Mühlsteinen und buken aus Brotteig kleine Gebäckstücke, die wir genüsslich verspeisten - selbst gemacht schmeckt es immer am besten.
Nach der ländlichen Idylle von Kozodoj begaben wir uns am Nachmittag in die Innenstadt von Karlsbad. Mit der Standseilbahn fuhren wir hoch zum Dianaturm und genossen die Aussicht über die Stadt und die Umgebung, danach hatten wir noch ein wenig Zeit, durch das mondäne Stadtzentrum zu flanieren, bevor uns der Bus wieder zurück nach Wunsiedel brachte, wo wir uns am Abend gegenseitig die am Vortag erarbeiteten Zukunftsvisionen präsentierten.
Donnerstag war Wandertag. Zusammen mit dem wanderkundigen Fichtelgebirgler Stefan marschierten wir über Bad Alexanderbad, wo wir uns an der Luisenquelle stärkten, zur Luisenburg und erklommen das Felsenlabyrinth. Oben am Kaiserfelsen angekommen, hatte das Aprilwetter eine besondere Überraschung für uns parat: Ein kurz zuvor einsetzender Schnee- und Graupelschauer lieferte das notwendige Rohmaterial für eine zünftige Schneeballschlacht - die vermutlich letzte in dieser Wintersaison. Die erholsame Rast verschoben wir somit auf das Luisenburg Resort am Fuß des Felsenlabyrinths, wo wir uns bei Pommes oder Leberknödelsuppe aufwärmten, bevor wir zurück zur Jugendherberge wanderten. Dort läutete der Abend schon langsam das Ende der Begegnungswoche ein, aber wir drehten noch einmal richtig auf: Zunächst bei einer Modenschau mit Zeitungsmodels - hierfür wurde jeweils ein Bewohner jedes Zimmers in ein Gewand aus altem Zeitungspapier gekleidet - und schließlich bei einer Disco bis zur obligatorischen Nachtruhe.
Am Freitag ging dann alles sehr schnell: Nach dem Frühstück versammelten wir uns alle noch einmal im Gruppenraum und trugen unsere Eindrücke aus den vergangenen Tagen zusammen, da stand schon der Abschied an: Kleine Geschenke und vielleicht auch Handynummern wurden ausgetauscht, dann stiegen alle auch schon wieder in den Bus nach Hause. Brücken haben wir in dieser schönen, harmonischen, interessanten und spannenden Woche gebaut - wie sie erhalten und genutzt werden, liegt an jedem Einzelnen von uns.
  
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